Wir gratulieren den Gewinnern des diesjährigen Poetry Slam Mathias Trzil (6A), Caire Pinto-Thaler (Publikumsliebling, 6A) und Simon Steindl (7C) herzlich.

12 Schüler/innen haben eigene Texte zu den drei Themen: 1) Ist ja cringe 2) Essen 3) Zwischenmenschliche Beziehungen verfasst und diese dann vor der Oberstufe vorgetragen.

Auszug aus dem Siegertext „Ist ja cringe“ von Mathias Trzil:

„Aber genug der heiklen Themen, ich will euch nämlich noch eine halbwegs unwahre Geschichte erzählen, die sich vielleicht nicht theoretisch zugetragen haben könnte:
Ich geh also eines Tages nichts ahnend durch Schönbrunn und denk mir nichts Böses, ja klar jetzt kommen schon die meisten ins Stutzen. Ein halber Tscheche, der sich nichts Böses denkt. Ob ihrs glaubt oder nicht, wir sind nicht alle Verbrecher oder Zuhälter. Wir haben auch Steuerhinterzieher und Drogensüchtige. Jedenfalls fällt mir auf einmal eine lange Schlange vor dem Eingang zum Tiergarten auf. Und mit Schlange mein ich kein ausgebrochenes Tier, sondern eine halbwegs geordnete Aneinanderreihung von menschlichen Individuen. Halbwegs geordnet, weil einige Kinder versuchen sich vorzudrängeln, deshalb sage ich ihnen, sie sollen sich nicht so anstellen. Weil ich mich dem Interesse der Menschen anschließe, gehe ich also auch in den Zoo. Wie erwartet: nichts Besonderes, eine Ziegenwitwe: die hat keinen Bock mehr, ein Uhu: warum ist der nicht in seiner Tube?, aber sonst keine spektakulären Tiere. Das Highlight waren noch die Gegenstandsentwendungssamtpfoten, oder wie der Normalsterbliche sie nennen würde Raubkatzen. Apropos Raubkatzen: Gepard mit meinen Witzen hat dieser Text ja doch noch eine halbwegs gute Form angenommen. Aber alles hat einmal ein Ente also bedanke ich mich Gans herzlich für Eule Aufmerksamkeit und hoffe ihr fandet meinen Text nicht zu Specht um ihn zu Möwen.“

Auszug aus dem Siegertext „Fleisch“ von Simon Steindl:

„Also nicht das Fleisch ist das Problem Denn die Leute sind halt einfach zu bequem
Neuerdings soll man allerdings auch noch aus Klimaschutz-Gründen verzichten auf seinen saftigen Braten Doch auf sinnvolle Argumente dafür kann man lange warten
Weg von der Massentierhaltung Zurück zum Ursprung
Besser für Mensch und Tier So schmeckt es mir
Das Klima wird geschützt Und das ist auf Fakten gestützt
Von mir aus auch weniger Aber dafür ökologischer
Das alles wäre sinnvoll Denn eine Welt ganz ohne Steak Das wäre ja grauenvoll
Und unabhängig davon wie schlecht Fleisch auch ist Kann man nur sagen Wer es will der soll es wagen
Wer’s nicht will der soll es lassen Fleisch muss ja auch nicht jedem passen
Doch mit einem Veggie-Day den vegetarischen Willen aufzwingen Damit wird man’s nicht weit bringen
Was ich esse entscheide nur ich Diese Wahl trifft kein Buffet für mich“

Bilder

Mag. Ronja Pinkert